BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Kröten-Huckepack

Seit einigen Jahren helfen wir in Niehuus bei der Krötenzaunbetreuung.

Es handelt sich überwiegend um Erdkröten: echte Langstreckenzieher, die aus purer Liebe bis zu 3 km vom Winterschlafplatz bis zum Laichgewässer auf sich nehmen, und am Ende dann doch auf der Straße ihr Leben lassen müssen.

Denn zur Hauptwanderzeit, in den noch kühlen März /Aprilnächten, gehören die Straßen zu den wärmeren Stellen auf dem Wanderweg und die wechselwarmen Tiere nutzen diese unerwartete „Fußbodenheizung“, um sich etwas zu erholen. Wenn dann ein Fahrzeug kommt, sind sie noch nicht mobil genug, um zu flüchten. Erdkröten gehören zu den ungefährdeten Arten in Schleswig-Holstein. Gleichwohl gebietet uns der Tierschutz, diese schrecklichen Blutbäder wenn möglich zu verringern. Auch ist nicht jedes Tier gleich tot: viele müssen sich mit abgefahrenen Beinen und ähnlichen Verletzungen noch stundenlang quälen, bis im Morgengrauen die nützlichen Rabenkrähen dem Leiden ein Ende bereiten und die Straßen „aufräumen“.

Nicht einen Pfennig dazu bezahlen!
Den Zaun hat die untere Naturschutzbehörde Flensburg bezuschusst. Sie können also aktiv werden, ohne selber Geld in die Hand nehmen zu müssen. Und der hilfsbereiten Behörde ein herzliches Dankeschön von dieser Stelle aus!

 

Sind die Kröten im Eimer?

Und hier können Sie mit anpacken: in Niehuus, Kluesrieser Weg, werden im Frühjahr Zäune aufgestellt. Wenn alles nach Plan läuft, kommt die Kröte aus ihrem Winterquartier geradewegs bis vor den Zaun, kann nicht hindurch, läuft also daran entlang bis sie in einen ebenerdig eingegrabenen Eimer fällt. Jetzt heißt es warten, bis eine helfende Hand kommt! Diese trägt den Eimer über die Straße und bringt das Tier (also hoffentlich: die Tiere und nicht nur eins!) somit sicher in Richtung Gewässer.

Die Eimer müssen in der Regel zweimal pro Tag geleert werden: die Morgenschicht ist fast die wichtigere, denn wenn kein Mensch kommt, kommt vielleicht ein Krötenfeind und frisst die hilflosen Gefangenen auf. Die Abendschicht – deutlich nach Einbruch der Dunkelheit – leert hingegen schon mal die halbvollen Eimer, denn sobald genügend Gleichgesinnte im Eimer sitzen, klettern sie übereinander wieder aus dem Eimer heraus.

Je nach Witterung kann sich die Wanderzeit bis zu 6 Wochen hinziehen. Wenn nur wenige Personen einen Krötenzaun betreuen, kann es für diese sehr anstrengend werden, die tägliche Betreuung zu garantieren. Denn Kröten kennen kein Wochenende, kein Ostern und keinen Kurzurlaub.

Deshalb: helfen Sie mit! Auf je mehr Schultern die Last liegt, desto leichter ist sie zu tragen.

Quelle: http://www.bundflensburg.de/projekte/kroeten_huckepack/